Was ist eigentlich Bambus ?
Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Bambus ist ganz schlicht und einfach ein Typ von Gras. Bambus gehört botanisch zur Familie der Poaceae (früher Gramineae genannt), der Süßgräser. In dieser Familie bildet er die Unterfamilie der Bambusoideae, die bambusartigen Gräser. Auf der ganzen Welt gibt es, nach dem was man heute weiß, rund 115 Bambus-Gattungen mit insgesamt ca. 1300 Arten. Die verschiedenen Bambus-Gattungen und auch die Arten unterscheiden sich teilweise stark - teilweise sind sie nur mit Spezialwissen und -studium einzuordnen. Gerade in den letzten Jahren kamen viele neue Arten aus den asiatischen Ländern zu uns nach Europa und auch bereits in den Handel. Interessante und schöne Arten, bei denen aber die Winterhärte und Wuchsform unter den veränderten Bedingungen in Europa noch abgeklärt werden müssen.
Immergrün
Bambus ist eine immergrüne Pflanze, ihre Blätter bleiben
auch in durchschnittlich kalten Wintern grün. Erst im Frühjahr wird ein
Teil der alten Blätter abgeworfen, wenn die neuen Blätter durchtreiben.
Diese Eigenschaft macht Bambus - niedrige und hohe Arten - für jeden
Garten interessant. Das zarte Laub im Schnee oder in einem winterkahlen
Garten schafft ganz zauberhafte Anblicke, die keine einheimische Pflanze
zu bieten hat.
Großer Bambus
- kleiner Bambus
Bambus, der in Europa gedeiht, kann man grundsätzlich
in zwei Kategorien einteilen:
Es gibt großen Bambus mit meterhohenm, wunderschönen belaubten Halmen. Und
es gibt kleinen Bambus, der unter Umständen nur 10 cm hoch wird und sich ausgezeichnet
als Bodendecker eignet. Die großen Bambus - Arten wachsen entweder horstig
oder treiben lange Ausläufer. Diese ausläuferbildenden Arten breiten sich
in der Regel rasch aus und bilden ein dichtes unterirdisches Geflecht aus
Rhizomen und Wurzeln. Das hat den Vorteil, dass man damit zum Beispiel rutschgefährdete
Hänge sichern kann. Andererseits können derart stark wachsende Bambuspflanzen,
wenn sie unkontrolliert wachsen, anderen Gartenpflanzen Wasser, Nahrung und
vor allem den Platz wegnehmen.
Die
Blätter
Bambus ist immergrün. Die Blätter des Bambus, zart und
beweglich an einem kleinen Stiel, machen den Charme dieser Pflanze aus. Sie
bewegen sich beim leisesten Windhauch, Licht und Schatten verändern so das
Bild des Bambus ständig. Die meisten Bambusarten haben lange schmale Blätter,
doch es gibt durchaus auch Arten mit großen, relativ breiten Blättern. Die
Farbe der Blätter variiert von zartem, hellem bis zu dunklem Grün. Es gibt
auch Formen - vor allem bei niedrigen Bambusarten, die grün-weiß oder grün-gelb
gestreift oder hell gerändert sind.
Die
Blüte
Bambus blüht sehr selten - und wenn, dann unscheinbar.
Dennoch ist die Bambusblüte geheimnisvoll und faszinierend. Denn wenn Bambus
blüht, kann die ganze Pflanze nachfolgend ab sterben. Die Blüte mit nachfolgender
Fruchtbildung kann eventuell, die Pflanze buchstäblich zu Tode erschöpfen.
Die frühere Behauptung, eine Bambusart blühe in allen Teilstücken auf der
ganzen Welt gleichzeitig, ist längst widerlegt. Es kann, muss aber nicht stimmen.
Die Blüte des Bambus kann sich im Abstand von wenigen Jahren bis zu 60, 90
oder 120 Jahren periodisch ereignen, das ist von Art zu Art verschieden. Bambus,
der in Europa in Kultur ist, blüht außerordentlich selten, es gibt aber durchaus
Arten in Asien und Südamerika, die öfter blühen und sich dann durch Samen
schnell vermehren.